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Stroh, Lehm und Zimtschnecken – alles made in Sweden
Hej, mein Name ist Nicolas und ich bin Zimmerer-Azubi im zweiten Ausbildungsjahr. Gern möchte ich von meinem Praktikum in Schweden im April/Mai dieses Jahres berichten.
Zuerst möchte ich mich für die Möglichkeit bedanken, ein solches Auslandspraktikum zu machen. Ich hätte es wohl nicht allein geschafft, alles zu organisieren, hätte mein Ansprechpartner der Emil-Possehl-Schule, der Europakoordinator im Team EPS Denny Walther, sich nicht so darum gekümmert, für mich einen Praktikumsplatz zu finden, sowie auch einen Kontakt zur Handwerkskammer Lübeck aufzubauen und diesen an mich zu vermitteln.
Ich habe insgesamt über 4 Wochen in Tidaholm (Schweden) bei der Firma Halmhus (www.halmhus.de) verbracht, die Häuser mit Stroh, Lehm und Holz baut, und durfte dabei sämtliche Arbeiten verrichten, mit denen ich bis zu dem Zeitpunkt noch keine wirklichen Berührungspunkte hatte. Spannend! Da ich mich für einen ökologisch-nachhaltigen Ein-Mann-Betrieb entschieden habe, gab es immer sehr viel zu tun. Zwei Badezimmer mit Lehmputz versehen, ein Fundament mit Handmischern gießen oder sogar ein eigenes Fachwerkhaus abbinden war alles Teil meiner Arbeitszeit in Schweden. Darüber hinaus waren wir an den verschiedensten Baustellen entlang des Flusses Tidan vertreten und somit auch viel unterwegs. Dadurch konnte ich unterschiedliche Landstriche Schwedens kennenlernen, wenn ich das nicht schon in meiner Freizeit tat.
Apropos Freizeit! Von der hatte ich auch mehr als genug. Nach Feierabend konnte ich direkt zu einem See in meiner Nähe und mich abkühlen, oder zu meiner Unterkunft nach Utvängstorp fahren und verschiedenste Routen in den Wald einschlagen, die mich zu wunderschönen Lichtungen und Wiesen führten. Am Wochenende konnte ich auch weiter wegfahren, sofern ich ein Auto zur Verfügung hatte. So war ich zum Beispiel am Vätternsee und habe die schöne Hafenstadt Hjo besichtigt, war wandern im Naturschutzgebiet Hökensås, bin den Tidan mit dem Kanu entlanggefahren und habe den Ort Mullsjö besichtigt. An Freizeitaktivitäten war ich also auch nie knapp, ja, war sogar noch regelmäßig mit meinen KollegInnen bouldern.
Einer der schönsten Momente für mich war herauszufinden, dass die Menschen in Schweden zum „Lunch” fahren, also eine Mittagspause machen, wo sie gemeinsam in einem Lokal günstig am Buffet essen gehen. Was ich dort nach einem langen Tag der Arbeit speisen durfte, bleibt mir für ewig in Erinnerung. Insgesamt war es eine wundervolle Erfahrung und ich bin wie gesagt allen unbeschreiblich dankbar, die mich unterstützt haben.
Würde ich ein solches Praktikum weiterempfehlen? Absolut ja. Ich kann es jedem nur ans Herz legen, ein Auslandspraktikum in der Ausbildung oder auch danach zu machen, um neue Länder zu sehen, Menschen und ihre Kulturen kennenzulernen und sich auch beruflich weiterzubilden. Finanzielle Unterstützung gibt es auch durch den Fördertopf Erasmus+.
Wenn ihr dazu mehr erfahren wollt, fragt einfach bei den Europakoordinierenden der EPS im Raum H15.2 nach oder schickt eine Mail an europa@epshl.de. Es lohnt sich!
Text und Fotos: Nicolas L., Zimmerer (2. Ausbildungsjahr)